Der Lupila Ward im Makete Distrikt ist Teil der abgelegenen ländlichen Regionen von Tansania, die noch nicht an das Hauptstromnetz des Landes angeschlossen sind. Vielen jugendlichen DorfbewohnerInnen fehlt eine Perspektive für ihre berufliche Entwicklung. Die Gründe dafür sind u. a. ein fehlender Zugang zu Elektrizität, ein eingeschränktes Bildungsangebot, fehlende Ausstattung der Bildungseinrichtungen, schlechte Lernumgebungen und Armut. Da die Bevölkerung vom Makete Distrikt hauptsächlich von Subsistenzwirtschaft lebt, helfen viele Jugendliche auf den Feldern, was ihre Lernzeit begrenzt. So sind in der Region – trotz des hohen Potentials für die landwirtschaftliche Nutzung vieler Flächen – nur wenige Menschen außerhalb der Subsistenzwirtschaft beschäftigt oder selbstständig tätig.
In Zusammenarbeit mit der Partnerorganisation PASEP werden der Ingenieure ohne Grenzen e.V. nun vor Ort ein Weiterbildungscamp aufbauen. Dort wird Jugendlichen das Erlernen von Fertigkeiten aus dem Bereich der Land- und Forstwirtschaft ermöglicht. Zudem werden die Grundlagen erneuerbarer Energien vermittelt. Ingenieure ohne Grenzen e.V. unterstützt dabei neben dem Bau weiterer Unterkünfte, auch mit einem Photovoltaiksystem, zur effektiven Feldbewässerung durch Pumpen, sowie mit der Elektrifizierung der Unterkünfte, um den Jugendlichen ein besseres Lernumfeld zu schaffen. Dabei erlernen die Jugendlichen auch durch Workshops den Umgang mit der bereitgestellten Technik und deren Wartung. Das Projekt schafft soziale und wirtschaftliche Perspektiven und kann damit als Beispiel für andere Wards dienen.
Aktuell befinden sich sieben Jugendliche im Camp, die in einer bereits fertigen Hütte leben. In der ersten Implementierungsphase im Herbst 2022 konnten bereits ein weiteres Schlafgebäude und ein Gebäude für die Mitarbeitenden, sowie die Solaranlagen fertiggestellt werden. Weiterhin wurde im Zuge der Ausreise bereits eine Erkundung für die nächsten Implementierungsphasen und die mögliche Installation eines Feldbewässerungssystems durchgeführt. Leider gab es Ende 2022 einen großen Brand in der Region, dem auch Baumaterial zum Opfer fielen. Wir sind erleichtert, dass niemand zu Schaden kam und nun auch präventive Brandschutzzonen um das Camp errichtet wurden.
Aktuell wurden bisher nun zwei Schlafräume, ein Gebäude für Mitarbeitende des Camps und ein Gebäude für GastmitarbeiterInnen gebaut. In der dritten Implementierungsphase, die für das Frühjahr 2024 geplant ist, soll die Elektrifizierung der Schlafgebäude fortgesetzt sowie die Beleuchtung von Wegen und Toiletten realisiert werden. Der Bau weiterer Gebäude ist in Planung. Bei einer erneuten Ausreise Mitte 2024 des Teams von Ingenieure ohne Grenzen e.V. ist außerdem die Installation eines Feldbewässerungssystems sowie die Durchführung von Workshops mit den Jugendlichen geplant.
Wir freuen uns dieses Projekt finanziell zu unterstützen und werden über die Fortschritte und Entwicklungen berichten.